Finger

Theologisieren/Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen

Methode für kultur- und religionssensible Bildungspraxis
Finger
Foto: pixabey.com


1. Welche Ziele verfolgen wir, wenn wir mit Kindern über religiöse/philosophische Themen sprechen?

  • Kinder ihre Gedanken entfalten lassen, NICHT Antworten geben
  • Aber: Fragen nicht ausweichen
  • Kind verstehen als „Baumeister seiner selbst“ (Maria Montessori) und es dabei unterstützen
  • Grundhaltung ist zunächst die des Zuhörens, nicht die des Antwortens!


2. Wie könnte ein äußerer Rahmen gestaltet sein?

  • Gespräche nicht nur passiv abwarten, sondern aktiv Rahmen schaffen
  • Sitzordnung: im Kreis um gestaltete Mitte (nicht Deko, sondern Lenkung der Gedanken auf Thema)
  • Gesprächsregeln etablieren
  • Gespräche durch Rituale beginnen und beenden (Handpuppen, Glöckchen, Bewegungsspiel, ...)

3. Wie verhalte ich mich in einem Gespräch über religiöse/philosophische Themen?

  • Kindern genau zuhören
  • Ansätze/Gedanken würdigen („Das ist aber interessant, was du da sagst!“)
  • Unklarheiten durch Nachfragen klären. Diese können den Kommunikationsvorgang aber auch die Gedanken des Kindes selbst betreffen („Habe ich dich richtig verstanden, ...?“)
  • Gedanken widerspiegeln oder von anderen Kindern widerspiegeln lassen („Du sagst also, dass...“)
  • Anstöße geben, auf die das Kind von alleine nicht gekommen wäre, aber: behutsam, damit Kind das sie nicht als „richtige“ Antwort auffasst. Das kann direkt erfolgen („Stell dir doch einmal vor...“, „Mir fällt dazu noch etwas ein...“) oder durch das Bereitstellen von Materialien („Ich habe eine Geschichte mitgebracht, da geht es jemandem ganz genauso...“)
  • Antworten der Kinder stehen lassen und nicht als „richtig“ oder „falsch“ bewerten
  • Bei geplanten Gesprächen kann sich die Pädagogin durch das Anfertigen einer Mindmap mit den verschiedenen Aspekten eines Themas auseinandersetzen. Das hilft ihr während des Gesprächs, wichtige Aspekte im Blick zu behalten.
  • Pausen aushalten
  • Akzeptieren, dass am Ende oft kein „runder Abschluss“ steht

Literaturempfehlungen:

  • Brigitte Endres, Marc-Alexander Schulze: Wo gehst du hin, Opa? Ein Bilderbuch über das letzte Geheimnis, Aracari Verlag, 2015, ab 4 Jahre.
  • Wolf Erlbruch: Ente, Tod und Tulpe, Kunstmann Verlag, 2010, ab 4 Jahre.
  • Ulf Nilsson, Eva Eriksson: Die besten Beerdigungen der Welt, Moritz Verlag, 2006, ab 5 Jahre.
  • Susan Varley: Leb wohl, lieber Dachs, Annette Betz Verlag, 2012, ab 4 Jahre.