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Kultur- und religionssensible Bildung im pädagogischen Alltag

Theorie und Praxis
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Foto: pixabey.com

Grundannahmen zur gesellschaftlichen Integration

  • These 1: Gesellschaftliche Konflikte entstehen gerade durch gelungene Integration,  denn „ohne verbesserte Teilhabe, ein Mehr an Zugehörigkeit, ohne  gewonnene Freiheiten und Rechte gäbe  es die meisten Konflikte nicht.“ (El-Mafaalani 2018: 229f.)

  • These 2: Es geht nicht um Konsens, sondern um einen Weg ohne ihn.

Kultur- und religionssensible Bildung im pädagogischen Alltag – Theorie

    • Alle Kinder und Jugendlichen sind »kleine Philosophen/Theologen«.
      → sie stellen philosophische und religiöse Fragen („Wo komme ich her?“)

  • Kinder und Jugendliche erwerben in philosophischen und religiösen Gesprächen Kompetenzen der Lebensweltorientierung

Drei Dimensionen kultur- und religionssensibler Bildung

  • Kenntnis
  • Haltung
  • Leben mit kultureller und religiöser Vielfalt (Borke & Keller 2014)

Kenntnis

  • Wissen um unterschiedliche kulturelle und religiöse Hintergründe von
    • Kommunikationspraktiken
    • Normen und Werten
    • Erziehungszielen und -praktiken 
    • Familienkulturen

Haltung

  • Biografische Kompetenz, Selbstreflexivität und forschende Haltung
  • Akzeptanz der Persönlichkeit des Kindes/des Jugendlichen
  • Respekt vor der Autonomie des Kindes/des Jugendlichen
  • ein »emotionales Klima«, welches durch Empathie, Lob und Emotionalität gekennzeichnet ist

Leben mit kultureller und religiöser Vielfalt

  • Gegenüber von Kindern und Jugendlichen
    • »Stimulation«, verstanden als Bestärkung bzw. Herausforderung
    • »Involvement«: hohes Engagement um Interaktionen aufrecht zu erhalten, umfasst dialogische Denkprozesse,
      • die »zum Nachdenken, Forschen und selbsttätigen Wissenserwerb führen [...] und einen Lernprozess [ermöglichen], an dem beide Subjekte in gleicher Weise aktiv beteiligt sind«
    • Verfügbarkeit von unterschiedlichen Handlungsoptionen

Kultur- und religionssensible Bildung im pädagogischen Alltag – Praxis

Grundsätze des Philosophierens und Theologisierens mit Kindern und Jugendlichen

  • Zweckfreiheit hinsichtlich der geplanten Vermittlung konkreter inhaltlicher Ziele
  • alltagsbasierte, ungeplante Gespräche als wichtige Form (Gesprächsanlässe häufig)
  • ganzheitlicher, mehrdimensionaler Reflexionsbegriff (nicht nur denken und reden, sondern auch sensorisch wahrnehmen, gestalten und handeln)
  • Fähigkeit zur Kontingenz (könnte nicht alles auch ganz anders sein?)

Literatur

  • Jörn Borke/Heidi Keller, Kultursensitive Frühpädagogik, Stuttgart 2014.
  • Aladin El-Mafaalani, Das Integrationsparadox. Warum gelungene Integration zu mehr Konflikten führt, Köln 2018.